Wasserstoff ist in aller Munde: Das energievolle Gas gilt als bedeutender Baustein der Energiewende und als grüne Alternative zu Benzin, Diesel und Co., denn Wasserstoffautos stoßen weder Kohlenstoffdioxid noch Feinstaub oder Stickoxide aus dem Auspuff, lediglich den Wasserdampf. Doch wie grün ist Wasserstoff als alternativer Antrieb wirklich? Und wie ausgereift sind die Technologien? Diese Fragen beantwortet Ihnen die Blue Energy Group. Die Blue Energy Group ist auf die Entwicklung und Versorgung von nachhaltigen Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien spezialisiert.
Die Brennstoffzelle
Im Falle des Wasserstoffantriebs sorgen Brennstoffzellen in der Regel dafür, dass aus dem Gas Strom für Elektromotoren erzeugt wird. Dabei reagieren Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser und erzeugen als Nebenprodukt Wärme und elektrischen Strom. Diesen Strom setzen dann Elektromotoren in die Bewegung von Rädern, Schiffspropellern oder Flugzeugturbinen um. Bislang sind die Brennstoffzellen in solchen Antrieben jedoch nicht besonders effizient: Nur 40 bis 50 Prozent der im Wasserstoff gespeicherten Energie werden in Strom umgewandelt. Beim aktuellen Wasserstoffauto sind es nur 30 bis 40 Prozent. Dagegen erreichen Elektroautos mit Batterien einen Wirkungsgrad von rund 70 Prozent. Andererseits haben Wasserstofffahrzeuge eine erheblich größere Reichweite: Während ein Elektroauto oft nur 300 Kilometer weit fahren kann, schafft ein Wasserstoffauto bis zu 750 Kilometer mit einer Tankfüllung. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Tanken nur wenige Minuten dauert, kaum länger als der übliche Tankstopp für Benzin oder Diesel.
Wasserstoff für Busse?
„Für Busse und Lkw könnte Wasserstoff jedoch wesentlich wettbewerbsfähiger sein,“ macht Jochen Sautter, Geschäftsführer der BLUE ENERGY GROUP Hoffnung. Für leistungsstarke Transportfahrzeuge wie Busse und Lkw könnten Brennstoffzellen die beste und möglicherweise die einzige realistische kohlenstofffreie Lösung sein. Der Grund dafür ist, dass Brennstoffzellen für diese Fahrzeuge einige entscheidende Vorteile gegenüber Batterien haben. Beim Einsatz von Batterien ist aufgrund des hohen Gewichts der Fahrzeuge und der erforderlichen starken Antriebskraft eine enorme Anzahl von Batterien pro Fahrzeug erforderlich, die zusätzliches Gewicht und Platz benötigen. Außerdem haben Fahrzeugbatterien oft eine begrenzte Lebensdauer. Allerdings sind Busse und Lkw im Dauereinsatz und absolvieren entsprechend viele Ladezyklen, was ihre Lebensdauer weiter verkürzt.
Fazit
In den nächsten Jahren wird sich zeigen, ob sich Wasserstoff als Energiespeicher und Antriebsmedium durchsetzen wird. Experten zufolge könnte sich der Einsatz von Wasserstofftechnologien aber durchaus lohnen. Die entscheidenden Vorteile von Wasserstoff im Verkehrssektor sind seine potenziell große Reichweite, die schnelle Betankung und unter Umständen seine Umweltfreundlichkeit. Allerdings kommt Wasserstoff nicht in ungebundenem Zustand vor, sondern muss erst unter Energieaufwand extrahiert werden. Seine Herstellung und sein Transport sind daher teuer und problematisch; wirklich umweltfreundlich ist er nur, wenn er mit erneuerbaren Energien erzeugt wird.
(FE)